Wie viele Olivenöle benötige ich in der Küche und welche?

Bereiten wir ein Gericht zu und servieren dazu drei verschiedene Olivenöle, erhalten wir drei verschiedene Gerichte. Insbesondere hochwertiges Olivenöl ist damit in der Küche nicht mehr allein dem Braten gewidmet, sondern ein Begleiter, der je nach Intensität ein Gericht vollendet.

Wir sind es gewohnt den passenden Wein, zum passenden Gericht zu reichen. Olivenöl als traditionelles Pendant zum Wein verdient genauso viel Aufmerksamkeit. Das richtige Öl, gekonnt mit anderen Zutaten kombiniert, zaubert ein traumhaftes Gericht auf Ihren Teller. Genauso wie ein guter Wein, perfektioniert auch das passende Olivenöl Ihr Abendessen.

Drei bis vier Olivenöle im Küchenschrank und Ihnen stehen alle Möglichkeiten offen

Gut ausgestattet sind Sie, wenn Sie drei bis vier verschiedene Olivenöle in Ihrer Küche bereithalten. Ein leicht-fruchtiges, ein mittel-fruchtiges, ein intensiv-fruchtiges und einen Allrounder aus der Tonda Iblea Olive aus Sizilien. Alles in „natives Olivenöl extra“ Qualität.

Nur wenn Sie häufiger bei sehr hohen Temperaturen bei über 180 C° braten, empfehlen wir Ihnen noch ein günstiges Öl aus der untersten Güteklasse „Olivenöl“. Allerdings reichen Temperaturen von 180 C° für die allermeisten Gerichte aus, sodass Sie dann auch „natives Olivenöl extra“ zum Braten verwenden können.

Haben Sie diese Grundausstattung zur Hand ergibt sich ein weiterer Benefit: Ihnen stehen damit alle Anwendungsmöglichkeiten offen und Sie können mehr schlechte Fette durch Olivenöl ersetzen. Kochen, backen, braten, würzen und veredeln Sie mit einem der wertvollsten Fettarten. Nicht nur Ihr Gaumen profitiert davon, auch Ihre Gesundheit wird es freuen.

Welches Olivenöl passt zu welchem Gericht?

Zur groben Orientierung wann Sie, welches Olivenöl verwenden, gibt es eine allgemeine Regel: Verwenden Sie leicht-fruchtige Olivenöle mit wenig Bitternote zu delikaten Speisen mit zarten Aromen, damit der wesentliche Geschmack der Hauptzutat nicht übertönt wird und intensive Öle, um den Geschmack kräftiger Zutaten die Stirn zu bieten.

Doch es wäre zu einfach, alles auf einen Nenner zu reduzieren. Je nach Zutatenkombination oder Zubereitungsart kann ein anderes Olivenöl, vielleicht das bessere Resultat liefern. Zum Beispiel braucht gegrilltes Gemüse ein anderes Olivenöl als gedünstetes Gemüse, oder manchmal ist es auch gerade der Kontrast aus intensivem Öl und delikater Speise, der das Gaumenspiel erst richtig interessant macht. Dann ist die Regel, mildes Öl zu delikaten Speisen eher hinfällig. Zuletzt spielt auch noch Ihr persönliches Geschmacksempfinden eine große Rolle. Daher: Probieren Sie aus! Da führt kein Weg vorbei. Mit drei bis vier Ölen haben Sie immer das richtige Öl zur Hand.

Damit wir aber dennoch eine gute Ausgangsbasis schaffen, von der Sie sich aus rantasten können, haben wir aufgelistet, welche Hauptzutat mit welchem Olivenöl-Charakter harmonieren kann.

Intensiv-fruchtige Olivenöle passen zu,

• Rind: Intensiv-fruchtige Öle mit ausgeprägter Bitter und Schärfenote
• Lamm: Wie auch beim Rind, darf das Olivenöl ein Feuerwerk an Intensität aufweisen und bitter als auch scharf sein
• Meeresfisch: Durch den intensiveren Geschmack dürfen Sie intensiv-fruchtige verwenden. Bitterkeit und Schärfe sind erwünscht.
• Krebs: Kräftiger Geschmack. Verlangt nach einem intensiven Öl.
• Oktopus: Geschmacklich intensiv, verlangt auch der Oktopus nach einem intensiven Öl mit herben Noten.
• Gegrilltes Gemüse: Intensiv-fruchtige Olivenöle ergänzen sich schön mit den Röstaromen des Gemüses.
• Gereifter Käse: Hier das es krachen. Intensiv-fruchtige Öle sind eine hervorragende Wahl
• Bruschetta: Intensiv-fruchtiges Olivenöl unterstreicht den Geschmack.
• Weißbrot zum Dippen: Intensiv-fruchtiges Öl kommt am besten zur Geltung.
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Mittel-fruchtige Olivenöle passen zu,

• Kalb: der zarte Charakter verlangt nach leicht,- mittel-fruchtigen Olivenölen, die weniger bitter und scharf sind.
• Schwein: Mittel-fruchtiges Olivenöl. Schärfe und Bitterkeit sind erwünscht, aber dürfen nicht zu intensiv sein.
• Seefisch: Für die heimischen Seefischarten eignen sich mittel-fruchtige Olivenöle, die auch bitter sein dürfen.
• Kartoffeln: Mittel-fruchtiges Olivenöl mit herben und scharfen Noten.
• Garnelen: Leicht- bis mittel-fruchtig. Öle mit ausgeprägter Schärfe sind wunderbar. Die Bitternote darf sich zurückhalten
• Salat: Leicht-fruchtiges Olivenöl mit wenig Bitternote

Leicht-fruchtige Olivenöle passen zu,

• Geflügel: Der Eigengeschmack sollte nicht überlagert werden. Daher sind zarte leicht-fruchtige Olivenöle eine gute Wahl.
• Garnelen: Siehe Mittel-fruchtige Öle.
• Gemüse: Leicht-fruchtiges Olivenöl mit wenig Bitternoten. Die Schärfe darf ausgeprägt sein. Bitternoten sollten sich zurückhalten
• Salat: Leicht-fruchtiges Olivenöl mit wenig Bitternote.
• Pasta: Leicht-fruchtiges Olivenöl mit wenig Bitterkeit. Schärfe ist erwünscht.
• Junger Käse: leicht-fruchtig bis mittelfruchtig.
• Backen: Leicht-fruchtige Öle verwenden Sie für süße Gebäcke.
• Dessert: Leicht-fruchtige Öle unterstreichen die Süße des Desserts.

An dieser Stelle, möchten wir gerne auf den Artikel „Lieblings-Olivenöl gesucht? So finden Sie es.“ hinweisen. Darin geht es um reinsortige Olivenöle, auch Monocultivar genannt. Ein Monocultivar besitzt ein eindeutiges Geschmacksprofil je nach verwendeter Olivensorte. Suchen Sie beispielsweise ein Öl das zu Rind passt, dann ist ein Picual Olivenöl die richtige Wahl, während ein Öl aus der Casaliva Olive den perfekten Salat inszeniert. Kurz: Ein reinsortiges Olivenöl lässt Sie gezielter finden, was Sie sich wünschen.

Fazit: Eine feste Regel, wie Olivenöl verwendet werden sollte, ist nicht zielführend. Es gibt nur Orientierungspunkte. Also probieren Sie aus und schmecken Sie selbst, welches Öl am besten auf Ihren Gaumen wirkt. Mit drei-vier guten Olivenölen haben Sie dafür das richtige Werkzeug zur Hand. Reinsortige Olivenöle erleichtern Ihnen die Suche nach dem richtigen Öl.