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Olivenöl - Billig oder preiswert? Alles über Qualität und Preis

Olivenöl - Billig oder preiswert? Alles über Qualität und Preis

Hier ein paar Tropfen an den Salat, dort ein Löffel in die Marinade: Olivenöl ist ein Dauergast in unseren Küchen. Kaum ein Tag vergeht, an dem wir mit ihm nicht unsere Nahrungsmittel veredeln. Wobei veredeln häufig nicht das richtige Wort ist, denn was viele als hochwertiges Olivenöl ansehen, verdient diesen Namen oftmals nicht. Ein Blick auf die Produktionskosten eines wirklich hochwertigen "nativen Olivenöl extra" verrät, dass Olivenöl für unter 10-20 Euro pro 500ml nicht hochwertig sein kann.

Abgefüllt in schönen Flaschen, versehen mit edlen Etiketten und schönen Geschichten über Herkunft und Produktion locken diverse Olivenöle den Verbraucher in Supermärkten an. Allein das Betrachten der Flasche löst schon den Glauben aus, hier ein wirklich hochwertiges Produkt vor sich zu haben. Ein Blick auf den Preis bestätigt es: Mehr als 6 Euro für die 0,5 Liter Flasche - das muss doch gut sein. Gleich daneben stehen schließlich die Öle in durchsichtigen Plastikflaschen, die zu einem Spottpreis von 2-4€ angeboten werden. Da zahlt der Konsument doch gern ein wenig mehr für gute Qualität. Dass der Preis jedoch noch immer viel zu niedrig für ein hochwertiges Olivenöl ist, wird dabei nur wenigen bewusst sein.

Gutes Olivenöl ist kostbar

Viel schlimmer als diese Feststellung ist jedoch die Tatsache, dass viele Konsumenten schlechte Olivenöle als wohlschmeckend empfinden und hochwertige Öle aufgrund ihres Geschmacks verschmähen. Olivenöl soll paradoxerweise, so mancher Meinung nach, bloß nicht nach Olivenöl schmecken und auf keinen Fall Qualitätsmerkmale wie Bitterkeit und Pikanz aufweisen. Verdrehte Welt!

Zu häufig wurde mit Etiketten Schwindel betrieben. Zu lange ist es schon für einige Olivenöl Gauner ein riesen Geschäft „schlechte“ Qualität als „hochwertig“ zu verkaufen, zu oft erfüllen diese vermeintlich „hochwertigen“ Olivenöle die Anforderungen an ein gutes Öl nicht einmal im Ansatz und zu sehr hat sich der Verbraucher im Laufe der letzten 60 Jahre an den Geschmack von schlechten Olivenöl gewöhnt. Das ist sehr vielen Konsumenten aber einfach nicht bekannt und schon gar nicht bewusst. So lange als Herkunftsland Italien angegeben ist und von Bauern gesprochen wird, welche Olivenöl nach alter Tradition herstellen, ist alles gut.

Ist der Preis eines Olivenöls ein Garant für Qualität?

Wie so häufig Nein! Er ist bestenfalls ein Indiz. Gerade wegen einer handvoll schwarzer Schafe und dessen Qualitäts,- und Etikettenschwindels KANN der Preis für ein Olivenöl längst kein Garant mehr für ein hochwertiges Olivenöl sein. Zu groß ist das Geschäft durch Fälschung.

Aber andererseits - mit weitreichenden Blick auf die Produktionskosten - ist es UNMÖGLICH ein wirklich hochwertiges natives Olivenöl extra zum "Knaller-Tiefpreis" herzustellen.

(Anmerkung: Olivenöle im Bereich 2-4€  sind ernährungsphysiologisch meist in Ordnung.  Aber als Konsument kann man kein Geschmackserlebnis oder eine Aufwertung seiner Gerichte erwarten. EIne gute Methode um Qualität zu erkennen und seinen Geschmack zu schulen ist, Olivenöle selbst zu verkosten.

Natürlich können Olivenöle aus Regionen stammen, in denen die Produktionskosten geringer sind und auch im hochwertigen Olivenölbereich kann man über die Menge den Preis nach unten drücken. Allerdings funktioniert dies gerade bei Letzeren nur begrenzt. Denn die Produktion von hochwertigem Olivenöl ist in der großen Masse gar nicht möglich. Wer große Mengen Olivenöl produziert, lässt seine Bäume wild wachsen, anstatt sie aufwendig zu pflegen. Er wird die Oliven auch nicht vom Baum ernten, sondern die reifen bis überreifen Oliven von der Erde aufsammeln. Und letztendlich wird die Pressung des Olivenöls häufig über 27 Grad Celsius geschehen, um mehr Öl aus den Oliven zu lösen.  (Siehe hierzu: Olivenöl mit Qualität – Wie wird es hergestellt?)

Hohe Qualität zu niedrigen Preis ist im Bereich Olivenöl daher eine eierlegende Wollmilchsau. Es ist einfach nicht möglich, da die Produktionsansätze zwischen Masse und Qualität viel zu verschieden sind.

Betrachten wir nur mal die reinen Produktionskosten von hochwertigem Olivenöl, dann liegen wir bereits bei 5-7€ pro 500ml. Jetzt kommen da noch die Verwaltungskosten des Produzenten, die Transportkosten nach Deutschland und der Aufschlag des Handels hierzulande dazu und schon kostet ein gutes Olivenöl in Deutschland zwischen 10-20€ pro 500ml! 

Hochwertige Öle werden modern produziert

Hinzu kommt, dass hochwertige Öle mit modernen Maschinen produziert werden müssen. Wenn nach alter Tradition Olivenöl hergestellt wird, ist das zwar ein schöner und nostalgischer Gedanke, doch für die Qualität ist das meist weniger förderlich. Zu den traditionellen Herstellungsmethoden gehören zum Beispiel die hydraulische Pressung mit turmartig gestapelten Olivenbreimatten oder die Lagerung der Olivenöle in Tontöpfen.

Viele Bauern scheuen aber, aufgrund der hohen Kosten, die Investition in moderne Anlagen. Diejenigen die allerdings auf Qualität setzen, scheuen diesen Schritt nicht. Natürlich müssen sich diese Investitionen refinanzieren und der Preis des Öls auch angehoben werden. Das ist der Preis für Qualität.

Klimawandel beeinflusst den Preis des Olivenöls

Als wären all die aufgeführten Gründe noch nicht genug, um zu erklären, warum hochwertiges Olivenöl mit mindestens 10-20  Euro pro 500ml preiswert ist, kommt jetzt auch noch das Wetter ins Spiel. Schon jetzt sind die Konsumenten über Preiserhöhungen für Öl verärgert - das ist jedoch nur der Anfang. Die Klimaveränderungen der letzten Jahre setzen auch den Olivenbäumen zu und die Ernte fällt nicht nur geringer aus, sondern bringt auch Qualitätseinbußen der Früchte mit sich.

Bisher hielten sich die Preiserhöhungen noch im Rahmen, aber das wird nicht so bleiben. Das sich die Preise bei großen Industrieproduzenten bis dato kaum verändert haben liegt daran, dass zum einen die Olivenöltanks noch gut gefüllt sind und das günstiges Olivenöl im großen Stil hinzugekauft wird, um so günstige Öle miteinander zu verschneiden. Die Oliven stammen dann je nachdem was auf dem Etikett des Öls steht aus verschiedenen Regionen der EU und aus Drittländern wie Marokko und Tunesien. Durch diese Zukäufe kann der Preis der Olivenöle stabil gehalten werden. Zumindest bis jetzt. Denn die Lage verschärft sich zunehmendes am Markt. Zu viel oder zu wenig Regen haben die Ernte der Bauern in den letzten Jahren dezimiert.

Im Gegensatz zur großen Industrieproduktion, ist jener Handlungsspielraum kleinerer Ölmühlen wesentlich begrenzter. Besonders wenn man herkunftsgeschützte Olivenöle (z.B. DOP oder 100% Italiano) produziert, können keine günstigen Olivenöle aus z.B. Spanien oder Tunesien zugekauft werden. Dafür sind diese Olivenöle in Ihrer Geschmackstypologie dann reiner und feiner.

Gute Geschmacksnerven sind gefragt

Einige Verbraucher sind inzwischen aufgeklärt über Produktionskosten und den damit verbundenen Problemen beim Olivenöl. Dennoch verschmähen sie hochwertiges Öl vor allem aus einem Grund: Es schmeckt Ihnen nicht! Bittere oder scharfe Noten, wie sie bei einer wirklich guten Qualität wahrgenommen werden, sind den Konsumenten in Verbindung mit Olivenöl einfach unbekannt. Schmecken tut den Menschen eher das Öl, dass aus zu lange gelagerten, teilweise fauligen Oliven gewonnen wird. Nur wer häufiger die Möglichkeit hat, frisches Öl aus richtig verarbeiteten Oliven zu kosten, kann seine Geschmacksnerven dementsprechend schulen. 

Olivenöl - ein Luxusgut?

Fasst man alles zusammen, ergibt sich daraus beinahe unweigerlich die Schlussfolgerung: Gutes Olivenöl ist ein Luxusgut! Billig ist in diesem Bereich bald gar nichts mehr zu bekommen, denn selbst die Discounter müssen ihre Preise anziehen. Trotzdem gibt es noch genügend gute Öle, die vor allem eins sind: Preiswert! Sie sind es wert, für 20 Euro pro 500ml gekauft zu werden und belohnen die Investition mit gesunden Inhaltsstoffen und vor allem einem guten Geschmack. Es sind jene hochwertigen nativen Olivenöle extra, die Ihre mediterranen Gerichte erst wirklich vervollkommnen. Verschwenderisch geht man dann mit diesen Ölen natürlich nicht mehr um, aber das ist eher positiv zu bewerten.

 

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